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Antarktis-Überwinternde | Expeditionsärztin
Bestsellerautorin | Speakerin

GEFÄSSCHIRURGIN & EXPEDITIONSÄRZTIN

Ich bin promovierte, spezialisierte Gefäßchirurgin und arbeite als Oberärztin in diesem Fachgebiet. Dort geht es um Präzision im Millimeterbereich, um Handlungsstärke in kritischen Situationen und darum, Blutfluss und Organfunktionen zu sichern. Ferner bin ich ausgebildete Notärztin.

Als Expeditionsärztin habe ich erfahren, was Medizin bedeutet, wenn keine Klinik erreichbar ist – vorausdenken, improvisieren und handeln in der Isolation des ewigen Eises.

Ich studierte Humanmedizin in Freiburg, Bordeaux und Trinidad und promovierte an der Universität in Freiburg im Fach Psychiatrie. Schon im Studium zog es mich hinaus in die Welt: in eine Tropenklinik in Benin/Westafrika wie in eine Hausarztpraxis im tasmanischen Hinterland – immer dem Interesse für andere Blickwinkel und der Begeisterung für neue Erfahrungen folgend.

Erst im praktischen Jahr entdeckte ich meine Liebe zur Chirurgie. Nach Jahren als Assistenzärztin in der Allgemein- und Unfallchirurgie wechselte ich, meinem chirurgischen Lernhunger folgend, in die Gefäßchirurgie und an Unikliniken, wo ich mich spezialisierte und Oberärztin wurde. 

„Wir kümmern uns darum, dass das Leben fließt.“
An der Gefäßchirurgie fasziniert mich die Dynamik des Blutflusses. Es geht darum, Gefäße zu rekonstruieren, schwere Blutungen abzuwenden und letztlich den Blutfluss wiederherzustellen, der alle Organe am Leben hält und ihre Funktionen ermöglicht. Im Spannungsfeld zwischen feinster technischer Rekonstruktion, zeitkritischer Hochrisikosituation und essentiellen Entscheidungen treten wir dafür an, potentiell tödliche oder invalidisierende Folgen von Gefäßkrankheiten abzuwenden oder aufzuhalten, einen gesunden Blutfluss herzustellen und damit unseren Patienten bestmögliche Voraussetzungen für ihr weiteres Leben mitzugeben. Dabei bedeutet Chirurgie nicht nur Handwerk – wir begleiten unsere Patienten auch menschlich durch diese besonders dichten Momente im Leben.

In der Antarktis ließ ich die Spezialisierung weit hinter mir. Meinem Traum von den Polarregionen und meiner Begeisterung für die Polarforschung folgend, arbeitete ich fürs Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und überwinterte auf der Forschungsstation Neumayer III. Dort war ich nicht nur Leitung, sondern auch einzige Ärztin vor Ort, die das gesamte Hospital führte – tatkräftig unterstützt vom Koch und der Geophysikerin als medizinisches Hilfspersonal. Von Anästhesie über Zahnbehandlungen, Röntgengeräte überprüfen und Laborwerte ansetzen fiel alles in meinen Aufgabenbereich. Parallel betreute ich Forschungsprojekte der Weltraummedizin für die NASA, die Charité Berlin und die LMU München.

Nach meiner Überwinterung kehrte ich ein weiteres Mal für vier Monate in die Antarktis zurück und nahm als Expeditionsärztin an einer mehrmonatigen Inlandsexpedition zur entlegenen Kohnen-Station teil. Klimaforschung und Polarforschung führten uns an einen Ort, der an Härte und Ödnis kaum zu übertreffen ist. Auf dem mehrere tausend Meter dicken Eis ist die Luft so dünn, dass man schon beim Treppensteigen nach Atem ringt. Bis zum Horizont zieht sich flaches Weiß ohne Landschaftskontur, kein Lebewesen verirrt sich dorthin. Obwohl die Polarsommersonne unaufhörlich am Himmel kreist, herrschen -30 °C und kälter. Medizinisch standen hier Höhenphysiologie und mentale Gesundheit im Fokus, daneben alle Erkrankungen und Beschwerden der Expeditionsmitglieder – bis hin zur rudimentären Zahnmedizin. Untrennbar gehören zum Expeditionsleben vielfältige Aufgaben und so war ich verantwortlich für Wetterobservationen, Flugfunk bei Flugzeuglandungen sowie Sicherheitslogistik bei Exkursionen – und gelegentlich wollte auch ein Pistenbully gefahren oder frisches Brot gebacken werden. 

Medizin in der Antarktis bedeutet, sich jenseits aller Spezialisierungen zu bewegen. Sie verlangt sowohl weit vorausschauende Planung als auch Improvisationsgeist und Zutrauen – und birgt die Freude an der Vielseitigkeit.

IMPRESSIONEN

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Die Neumayer-Station hat nicht nur Labore, Werkstätten und Schlafkammern, sondern auch ein gut ausgestattetes Hospital.

KONTAKT

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AGENTUR GOLDONI

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